
Eigentümer von Einfamilienhäusern in Deutschland stehen heute vor einer anspruchsvollen Wahl des Heizsystems. Besonders betrifft dies Hausbesitzer mit 120–180 m² Wohnfläche, die eine effiziente Lösung für die Beheizung ihres Zuhauses suchen. Einerseits lässt der kontinuierliche Anstieg der Erdgaspreise die traditionelle Heizung immer teurer werden. Andererseits führen die in Deutschland strenger werdenden Umweltanforderungen und Normen dazu, über alternative Energiequellen nachzudenken. Nicht weniger wichtig ist der Kühlbedarf im Sommer – insbesondere angesichts zunehmend heißer Sommermonate in Europa.
Welche Lösung ist aus ingenieurtechnischer Sicht tatsächlich wirtschaftlicher und effizienter – ein moderner Gas-Brennwertkessel oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Funktionsprinzipien: Wie funktionieren beide Technologien
Ein Gas-Brennwertkessel arbeitet nach dem Prinzip der Verbrennung von Erdgas mit anschließender Umwandlung der gewonnenen Wärmeenergie zur Erwärmung des Heizmediums. Moderne Brennwertkessel erreichen dank der Kondensation des Wasserdampfs aus den Abgasen und der Nutzung der zusätzlichen Wärme einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 98%. Ein entscheidender Punkt ist jedoch die Abhängigkeit von der Gasversorgung sowie die Notwendigkeit der Abgasführung über einen Schornstein.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe arbeitet nach einem grundlegend anderen Prinzip. Sie erzeugt keine Wärme, sondern überträgt sie aus der Umgebung. Mithilfe eines Kältekreislaufs mit Kompressor „sammelt“ die Wärmepumpe Wärmeenergie aus der Luft und übergibt sie – nach Anhebung der Kältemitteltemperatur – an das Heizungssystem. Die Effizienz der Wärmepumpe wird durch den COP (Coefficient of Performance) beschrieben – das Verhältnis der abgegebenen Wärmeenergie zur eingesetzten elektrischen Energie. Die saisonale Effizienz SCOP berücksichtigt den Betrieb unter unterschiedlichen Temperaturbedingungen über das Jahr hinweg.
Methodik des technischen Vergleichs
Für eine objektive Bewertung müssen die unterschiedlichen Klimabedingungen in Deutschland berücksichtigt werden – vom relativ milden Klima der westlichen Regionen bis zu strengeren Bedingungen in den östlichen und südlichen Bundesländern.
Schlüsselparameter für den Vergleich sind:
- COP/SCOP der Wärmepumpe – Kennwerte der momentanen bzw. saisonalen Effizienz
- Arbeitspunkte – A7/W35 (Außenluft 7°C, Vorlauf 35°C), A-7/W35 (Außenluft -7°C, Vorlauf 35°C)
- Wirkungsgrad des Gasheizkessels – Brennwert (bis 98%) gegenüber konventionell (bis 85%)
- Abhängigkeit von Außentemperaturen – Effizienzänderung bei fallender Lufttemperatur
- Betriebsarten – Heizung, Trinkwassererwärmung, Kühlung
Betrachten wir die Effizienzänderungen in verschiedenen Temperaturbereichen:
Außentemperatur | COP der Wärmepumpe | Effizienzänderung der WP gegenüber Nennwert | Wirkungsgrad des Brennwertkessels |
---|---|---|---|
+10°C | ~5,0 | +10% | ~98% |
+7°C | ~4,5 | 0% (Nennwert) | ~98% |
0°C | ~4,0 | -10% | ~98% |
-7°C | ~3,0 | -33% | ~97% |
-15°C | ~2,5 | -45% | ~97% |
-25°C | ~2,0 | -55% | ~96% |
Wie die Tabelle zeigt, variiert die Effizienz der Wärmepumpe deutlich mit der Außentemperatur, während der Wirkungsgrad des Brennwertkessels nahezu unverändert bleibt.
Technische Daten Mycond BeeHeat
Die Wärmepumpenserie Mycond BeeHeat umfasst Modelle unterschiedlicher Leistung für die effiziente Beheizung von Einfamilienhäusern in Deutschland:
Modell | Heizleistung | COP (A7/W35) | COP (A-7/W35) |
---|---|---|---|
MHS-N6BH/U6BH | 6,0 kW | 4,89 | 2,94 |
MHS-N8BH/U8BH | 7,9 kW | 4,51 | 3,05 |
MHS-N10BH/U10BH | 9,7 kW | 4,62 | 3,1 |
MHS-N12BH/U12BH | 12,1 kW | 4,51 | 2,7 |
MHS-N14BH/U14BH | 14,3 kW | 4,61 | 2,7 |
MHS-N16BH/U16BH | 16,2 kW | 4,41 | 2,6 |
Alle Modelle der BeeHeat-Serie bieten folgende Merkmale:
- Arbeitsbereich: von -25°C bis +43°C
- Vorlauftemperatur: bis +60°C
- Kältemittel: R32 (umweltfreundlich)
- Energieeffizienzklasse: A+++ (W35) und A++ (W55)
- Schalldruckpegel: 42 dB(A) Inneneinheit, 58-68 dB(A) Außeneinheit
- Versorgung: 230V/50Hz (Modelle bis 10 kW), 400V/50Hz (ab 12 kW)
- Kühlbetrieb mit EER 2,45-2,94
Ein wesentlicher Vorteil der BeeHeat-Serie ist die Inverter-Technologie von Mitsubishi, die eine stufenlose Leistungsanpassung entsprechend dem Heizbedarf ermöglicht. Der Plattenwärmetauscher von Alfa Laval gewährleistet einen hohen Wärmeübergang zwischen den Kreisläufen.
Checkliste für die Wahl zwischen Wärmepumpe und Gasheizkessel
Bei der Auswahl eines Heizsystems für ein Haus in Deutschland sollten folgende Kriterien berücksichtigt werden:
- Gasnetzanschluss – Fehlt der Gasanschluss oder sind die Anschlusskosten hoch, spricht dies für die Wärmepumpe.
- Gebäudefläche und Wärmeverluste – Für gut gedämmte Häuser mit Wärmeverlusten unter 50 W/m² ist die Wärmepumpe effizienter.
- Heizsystemtyp – Niedertemperatursysteme (Fußbodenheizung, Fancoils/Gebläsekonvektoren) erhöhen die Effizienz der Wärmepumpe.
- Kühlbedarf – Die BeeHeat-Wärmepumpe ermöglicht sowohl Heizen als auch Kühlen.
- Klimazone – In Regionen mit gemäßigtem Klima (Rheinland, Ruhrgebiet) ist die Effizienz der Wärmepumpe höher.
- Kaskadierung – BeeHeat erlaubt die Kaskadenschaltung von bis zu 9 Einheiten für größere Objekte.
- Schallpegel – Wichtig für dicht bebaute urbane Gebiete in Deutschland.
- Ökologische Anforderungen – Strenge deutsche CO₂-Vorgaben begünstigen die Wahl kohlenstoffarmer bzw. -freier Technologien.
- Integration ins „Smart Home“ – Wärmepumpen lassen sich leichter in moderne Automationssysteme integrieren.
- Stabilität der Stromversorgung – Für den zuverlässigen Betrieb der Wärmepumpe ist eine stabile Stromversorgung erforderlich.
Wann Mycond BeeHeat sinnvoll ist
Die Wärmepumpe Mycond BeeHeat ist in folgenden Szenarien die optimale Lösung:
- Neubauten mit Niedertemperatur-Heizsystemen – Bei Fußbodenheizung oder Fancoils mit Vorlauftemperaturen von 35-45°C erreicht die BeeHeat einen COP von 4,4-4,9.
- Modernisierung mit bivalentem Betrieb – BeeHeat kann im Verbund mit einem bestehenden Kessel arbeiten, der nur bei sehr niedrigen Temperaturen zugeschaltet wird.
- Gebäude mit Kühlbedarf – Dank Reversierfunktion bietet BeeHeat im Sommer Kühlung mit einem EER von bis zu 2,94.
- Regionen mit gemäßigtem Klima – In Köln, Frankfurt, Düsseldorf und anderen Städten mit durchschnittlichen Wintertemperaturen über -10°C zeigt BeeHeat eine hohe saisonale Effizienz.
- Objekte ohne Gasnetzanschluss – Besonders relevant für Vororte und neue Siedlungen.
- Projekte mit Umweltzertifizierungen – Energieeffizienzklasse A+++, geringe CO₂-Emissionen, Kältemittel R32 mit niedrigem Treibhauspotenzial (GWP 675).
Ein weiterer Vorteil der BeeHeat ist die automatische Umschaltung auf eine Reservequelle bei kritisch niedrigen Temperaturen, was die Betriebssicherheit der Heizung selbst unter den strengsten Bedingungen gewährleistet.
Alternativen und Vergleich innerhalb der Mycond-Produktlinie
Neben BeeHeat bietet Mycond weitere Heizlösungen an:
- BeeEco – Monoblock mit Kältemittel R290, Vorlauftemperaturen bis +75°C, Energieeffizienzklasse A+++ bei W55. Besonders geeignet für die Sanierung von Radiatorensystemen.
- BeeSmart/Arctic Home Smart – Split-System mit 9,2-18,5 kW Leistung und Vorlauftemperaturen bis +55°C, ausgelegt für mittlere Objekte.
Vergleich der Split-Wärmepumpe BeeHeat und des Monoblocks BeeEco:
Parameter | BeeHeat (Split) | BeeEco (Monoblock) |
---|---|---|
Maximale Vorlauftemperatur | bis +60°C | bis +75°C |
Installation | Erfordert zertifizierten Kältefachbetrieb für die Kältemittelleitung | Einfachere Montage, ohne Kältemittelleitung |
Kältemittel | R32 (GWP 675) | R290 (GWP 3) |
Optimale Anwendung | Neubauprojekte mit Niedertemperatur-Systemen | Sanierung, Hochtemperatur-Radiatorensysteme |
Kompaktheit | Kompaktere Außeneinheit | Größere Außeneinheit |
Einfrier-Risiko des Heizmediums | Niedriger | Höher (Wasser fließt durch die Außeneinheit) |
Installation, Betrieb, Integration
Die BeeHeat-Wärmepumpe ist als Split-System mit einem Hydromodul (Inneneinheit) ausgeführt, das umfasst:
- Zirkulationspumpe von Shimge
- Ausdehnungsgefäß 5 l
- Plattenwärmetauscher von Alfa Laval
- Integrierter elektrischer Zuheizer
Anschlussanforderungen: 230V/50Hz für Modelle bis 10 kW und 400V/50Hz für Modelle ab 12 kW. BeeHeat unterstützt verschiedene Heizsysteme: Radiatoren, Fußbodenheizung, Fancoils.
Für die komfortable Steuerung steht die Integration mit der Mycond App zur Verfügung, die eine Fernüberwachung und -bedienung ermöglicht. Ebenfalls unterstützt werden der Anschluss eines Raumthermostats, witterungsgeführte Regelung, der „Nachtmodus“ zur Geräuschreduzierung in der Nacht, automatische Abtauung sowie der Frostschutzbetrieb.
Im Vergleich zu Gasheizkesseln haben BeeHeat-Wärmepumpen deutlich geringere Wartungsanforderungen. Das Fehlen von Verbrennungsprodukten macht die jährliche Schornsteinprüfung sowie die Reinigung des Wärmetauschers von Kalk und Ruß überflüssig.
Berechnung des Bivalenzpunkts
Der Bivalenzpunkt ist die Außentemperatur, bei der es wirtschaftlicher ist, auf eine Reservewärmequelle (z. B. einen Gas-Brennwertkessel) umzuschalten. Für seine Ermittlung ist der Vergleich der Effizienz der Wärmepumpe (COP) bei unterschiedlichen Temperaturen mit der Effizienz der Alternativquelle erforderlich.
Beispielrechnung für die Region München:
- Bei +7°C hat die BeeHeat einen COP von 4,5 (entspricht 450% Effizienz).
- Bei -10°C sinkt der COP auf 2,5 (entspricht 250% Effizienz).
- Ein Gas-Brennwertkessel hat einen stabilen Wirkungsgrad von etwa 98%.
- Unter Berücksichtigung des Preisverhältnisses von Gas zu Strom in Deutschland kann der Bivalenzpunkt bei etwa -7°C liegen.
BeeHeat verfügt über eine automatische Umschaltung auf die Reservequelle, wodurch sich die Heizkosten optimieren lassen. Das System bestimmt abhängig von den Außenbedingungen selbst den effizientesten Betriebsmodus.
Häufige Fragen zu BeeHeat-Wärmepumpen
Kann die BeeHeat bei -25°C betrieben werden?
Ja, der Arbeitsbereich der BeeHeat liegt zwischen -25°C und +43°C. Allerdings sinkt der COP bei sehr niedrigen Temperaturen auf 2,6-3,1, was bei der Auslegung der Anlage berücksichtigt werden sollte.
Wie hoch ist die maximale Vorlauftemperatur der BeeHeat?
Die BeeHeat liefert Vorlauftemperaturen bis +60°C und ist damit für die meisten modernen Heizungssysteme und die Warmwasserbereitung geeignet.
Wie viel Strom verbraucht die Wärmepumpe?
Der Verbrauch hängt vom COP ab. Bei einem COP von 4,0 werden aus 1 kWh Strom rund 4 kWh Wärme erzeugt. Der reale Strombedarf entspricht somit etwa 25% der erzeugten Wärme.
Wird bei BeeHeat ein Reservekessel benötigt?
Für Regionen mit kaltem Klima, wie Ostdeutschland oder Bergregionen in Bayern, wird eine bivalente Auslegung mit einer Reservewärmequelle für extrem niedrige Temperaturen empfohlen. BeeHeat unterstützt die automatische Umschaltung auf die Reserve.
Wie laut ist die BeeHeat?
Die Inneneinheit erreicht 42 dB(A), die Außeneinheit 58-68 dB(A), je nach Modell. Zum Vergleich: Eine normale Unterhaltung liegt bei etwa 60 dB(A). Ein „Nachtmodus“ zur Reduzierung des Geräuschpegels ist vorhanden.
Kann die BeeHeat auch kühlen?
Ja, BeeHeat unterstützt den Kühlbetrieb mit einem EER von 2,45-2,94 im Temperaturbereich von +8…+43°C und ist damit eine ganzjährige Komfortlösung.
Fazit: Das optimale Heizsystem wählen
Die Wärmepumpe Mycond BeeHeat ist eine optimale Lösung für Hausbesitzer in Deutschland – insbesondere in gemäßigten Klimaregionen, für Neubauten mit Niedertemperatur-Heizsystemen und für Anwender, die sowohl Heizen als auch Kühlen benötigen. Gasheizkessel können in sehr kalten Regionen oder als Teil eines bivalenten Systems sinnvoller sein.
Für die Auswahl der optimalen Lösung für Ihr Haus empfehlen wir eine Beratung durch die Ingenieure von Mycond. Die Fachleute helfen, ein Heizsystem zu berechnen und auszulegen, das die individuellen Eigenschaften Ihres Objekts, das Klima Ihrer Region und Ihre häuslichen Anforderungen berücksichtigt.